Hamburg, 21.07.2012

 

Kleiner Nebenaspekt der Olympischen Spiele in London.

Nein, nicht die Bestechlichkeit des IOC bei der Vergabe der Spiele. Nicht die übliche Entrechtung kleiner Betriebe durch semisportaffine Sponsoren. Auch nicht das sportliche Ignorieren privaten Eigentums zu Gunsten bestimmt sehr wichtiger Sicherheitsmaßnahmen.Alles kalter Kaffee.

Nein, ich bin über eine Zahl gestolpert. Eine einzelne Zahl. Bei so einer Sportveranstaltung braucht’s hier und da mal einen Polizisten, der aufpasst, dass keiner Quatsch macht. Können ruhig mehrere Polizisten sein, der Steuerzahler hat’s ja. Nun haben wir ja mittlerweile 2012, es ist en vogue, den nichtsahnenden Passanten nicht mehr durch Beamte anzuhalten, zu befragen, zu durchsuchen, zu verhaften und zu verkloppen, sondern diese hoheitlichen Vergnügungen auf private Zeitarbeitsfirmen zu übertragen. Die das dann nicht mal gebacken kriegen.

So, und jetzt die Zahl: Die börsennotierte, also eher semialtruistisch motivierte Sicherheitsfirma G4S bekommt für die Bereitstellung von 10.000 mutmaßlich aus dem Heer britischer Arbeitsloser zu rekrutierender Wachmänner 300.000.000 Pfund. Das sind 38.000 Euro pro Wachmann. Für eine auf 17 Tage befristete Stelle. Das muss man erst mal sacken lassen. Zahlt alles der Bürger, wie gesagt.