Hamburg, 13.07.2012

 

Heute widmen wir uns mal einem beliebten Thema aus dem Fachgebiet „Medizin“, und zwar dem auf Cocktail-Empfängen gängigen Smalltalk-Thema „Beschneidungen“.
 
Um medizinisch gebotene Schnippelei soll’s dabei eher nicht gehen, das wär auch nicht grad ein aktuelles Thema, sondern um das Vorhautmassaker aus religiösen Gründen. Analysieren wir das ganze mal kurz durch.

 

1.) Ist das Befolgen religiöser Vorschriften prinzipiell schädlich?

Wohl eher nicht. Pastafaris sind angehalten, bei ungewöhnlichen Sexpraktiken Kondome zu benutzen – sicherlich keine schlechte Sache. Satanisten sehen jede Form der Nächstenliebe als verwerflich an, und wie man an z.B. Josef Ackermann sieht, fahren sie recht gut damit.
 
2.) Ist denn Beschneidung schädlich?
Na ja, was heißt schädlich – erst mal ist sie unumkehrbar (und selbst wenn man das in der Kindheit abgeschnippelte Gebimsel sofort schockfrostet, später wieder drantackern wird schwierig, da isses dann etwas zu klein…), und Generationen junger Mädchen werden durch die Beschneidung in tiefe Verwirrung gestürzt.
 
3.) Aber die Eltern werden doch wissen, was gut für ihr Kind ist!
Jau, aber so was von. Immer. War schon bei den Mayas so, bei den Chinesen z.B. auch. Gegen eine chinesische Maya nimmt sich so ein Vorhautloser sogar einigermaßen intakt aus. 
 
Also es ist ja schon schlimm genug, dass die Eltern für einen festlegen, was man später zu glauben hat. Aber einem dafür auch noch Körperteile zu amputieren ist, wie das LG Köln festgestellt hat, schlicht Körperverletzung. Der arme Junge kann ja mit 18 oder so immer noch selbst Hand bzw. Messer anlegen – dürfte den Anteil beschnittener Männer freilich leicht senken.
 
Und die kriminellen Amateure, die dieses Land regieren, erblöden sich nicht, Kinderverstümmelungen auch noch zu fordern. "Verantwortungsvoll durchgeführte Körperverletzungen müssen in diesem Land straffrei möglich sein.", so ein Camorra-Sprecher. Heißt das, wenn ich morgen im Bus ein paar von diesen Nervtröten, die direkt hinter der Tür stumpf im Gang stehen bleiben, beschneide, ist das im Grunde eine notwendige Erziehungsmaßnahme? Na ja, diese bucklige Brut hat ja noch nie viel auf Gesetze gegeben.
 
In diesem Sinne: Happy Aua.